Eine Woche der Rückkehr

22. Februar 2010 at 18:47

Fast ungläubig sahen sich manche Fans gestern um 17:20 an, während von den Rängen der Nordkurve ein lautstarkes: „Der VfL ist wieder da“ schallte. Nach rekordverdächtigen 12 Pflichtspielen in Folge ohne Sieg klappte es ausgerechnet gegen die favorisierten Schalker von Meistermacher Felix Magath. 3 Punkte… Was für ein Gefühl. Die Spieler lagen sich in den Armen, Trainer Köstner stürmte aufs Spielfeld und rannte den viel gerügten Spielmacher Misimovic förmlich um, die Arena war bei Abpfiff noch vollständig gefüllt. Ich hätte nie gedacht, dass ein Sieg solche Emotionen auslösen kann. Und doch zeichnete sich das ganze irgendwie ab.

Donnerstag Abend fand das Europa-League Hinspiel gegen den FC Villarreal statt, die in der Liga eine ähnliche Krise wie die Wölfe durchmachen. Köstner sorgte mit 2 Überraschungen für Gesprächsstoff: Hitz im Tor und Pekarik als rechter Verteidiger. Dafür musste Hasebe erstmal auf der Bank Platz nehmen. Das Spiel war dann wieder symptomatisch für den VfL dieser Saison: Viele ungenutzte Chancen und ein unglückliches Gegentor zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Alles deutete mal wieder auf eine Niederlage hin. Doch die Mannschaft bewies Moral und kämpfte sich zurück ins Spiel mit viel Einsatz und Biss. Grafite erlöste den VfL durch eine starke zweite Halbzeit und konnte sogar den Fürhungstreffer erzielen, bevor Villarreal in Unterzahl kurz vor Schluss ausglich. Dennoch war eine deutliche Steigerung zu erkennen und eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel geschaffen.

Gegen Schalke vertraute LGK der gleichen Elf wie in Villarreal und die zahlte das Vertrauen vollends zurück. Spielerisch sowie kämpferisch stark zeigte der VfL den Schalkern in der ersten halben Stunde die Grenzen auf und man wusste als Zuschauer nicht so recht, wer 13. und wer 3. war. Dennoch erzielte Kevin Kuranyi das 1:0 für die Gäste, wieder mal nach einer Standardsituation. Doch auch davon ließ sich der VfL nicht unterkriegen und am Ende war es wieder ein Doppelpack von Grafite der für den ersten Sieg in 2010 sorgte. Zuvor rettete einige Male Neuer, das Aluminium und einmal Schiri Fleischer die Schalker vor einem Gegentor. Die Überraschungen dieses Tages waren Jan Simunek, der eine überragende Defensivleistung zeigte, ebenso wie Peter Pekarik und Marcel Schäfer, den viele bereits abgeschrieben hatten.

Als Fazit lässt sich Felix Magath zitieren: „Es war wie immer, wenn ich in Wolfsburg spielte… Der VfL gewinnt.“ Hoffen wir, dass wir auch ohne Felix Magath in der VW-Arena und auswärts weiterhin Punkte holen können. Die innere Blockade bei den Spielern scheint jedenfalls gelöst zu sein.