Nach der äußerst erfolgreichen Woche mit dem Erfolg gegen den Meistermacher und den Einzug ins Europa-League Achtelfinale stand für die Wölfe am Sonntag das Derby gegen Hannover 96 auf dem Plan. Im Vorfeld wurde der VfL als klarer Favorit hingestellt und eigentlich nur noch über die Höhe des Sieges spekuliert.  Doch die Mannschaft belehrte die „Experten“ wieder mal eines Besseren. Beziehungsweise Schlechteren, wenn man die Leistung betrachtet. So ließ man den Abstiegskandidaten aus der Landeshauptstadt spielen und schießen, hatte dabei Glück, dass Mirko Slomka den Hannoveranern anscheinend Handball beigebracht hat. Anders ist die Angst unseres Gegners vor dem Strafraum wohl nicht zu erklären. Andererseits stand die Abwehr aber auch gut, Madlung gewann gar 100% seiner 8 Zweikämpfe. Schwächen zeigte nur Josué, der seinen brasilianischen Gegenspieler Élson und auch dem häufig aus dem Mittelfeld agierenden Koné viel zu viel Freiräume ließ und nicht als gewohnter 6er überzeugen konnte.

So war es lange Zeit ein eher langweiliges Spiel, was vor allem durch Fernschüsse auf Marwin Hitz‘ Tor gekennzeichnet war. Die Wolfsburger Erfolgself, unverändert bis auf Barzagli für den verletzten Simunek, bekleckerte sich besonders im Angriff nicht mit Ruhm und ließ auch die geforderte Bissigkeit vermissen. Für die Highlights sorgte dann Zwetschge Misimovic, zuerst mit einer Freistoßflanke auf Madlung, der den Ball an den Pfosten köpfte und später mit einem Freistoß aus 30 Metern, den Fromlowitz elegant aus dem Winkel fischte. In Hälfte 2 konnte er dann freistehend aus 5 Metern einschieben, nachdem Grafite die abgefälschte Bogenlampe von Schäfer per Kopf weiterleitete. Kurz darauf brachte er sich aber selbst um der Mühen Lohn, indem er sich seine 5. Gelbe Karte abholte und somit nicht nur gegen Bochum auf der Tribüne Platz nehmen, sondern auch die Betreuer zum Essen einladen muss.

Ansonsten fiel Wieder-Nationalspieler Grafite durch 2 Tore auf, Carlos Dunga sollte ihm aber sicherheitshalber nochmal die Abseitsregel erklären. Dzeko hingegen wirkte eher lustlos und konnte nur wenig Akzente setzen. Eine Quote von 6 Torschüssen und keinem Tor zeugt ebenfalls nicht von Treffsicherheit. Diese findet er hoffentlich im Training wieder, denn der verletzte Obafemi Martins scheint wieder genesen zu sein und in nächster Zeit bieten sich genug Gelegenheiten für einen Einsatz. Durch die Europa-League folgen für die Wölfe weiterhin englische Wochen, aber vielleicht ist das ganz gut, um im momentanen Erfolgsrhythmus zu bleiben.