Unentschieden im Abstiegsduell

20. April 2011 at 19:29

Auch gegen den Tabellensiebzehnten St. Pauli gelang den Wölfen nur mit Mühe ein 2:2 und sie warten weiterhin vergebens auf den ersten Sieg unter Magath. Für beide Vereine wird es im Abstiegskampf langsam eng – es droht die 2. Bundesliga.

Im Vorfeld des Duells zwischen Tabellensechszehntem und Tabellensiebzehntem waren die Voraussetzungen relativ unterschiedlich. St. Pauli-Trainer Holger Stanislawski hatte unter Tränen seinen Rücktritt nach 18 Jahren bei den Hamburgern angekündigt und die gerührten Spieler versprachen „Stani“ den Klassenerhalt als Abschiedsgeschenk. In Wolfsburg hingegen attestierte der neue Trainer seinem Team mit dem berühmten Magath-Charme, sie seien „nicht unbedingt für den Klassenerhalt zusammengestellt“ und brummte den Spielern erst mal eine harte Trainingswoche auf.

Doch das Trainingslager schien keine Früchte zu tragen. Auch durch intensive Vorbereitung fand die Mannschaft nicht zur vermissten Spielfreude und Leichtigkeit zurück. Stattdessen dominierten die Hamburger die ersten 45 Minuten und hatten zahlreiche Torchancen. Glück verhalf den Wölfen am Ende der ersten Halbzeit zum Führungstreffer von Mario Mandzukic (39. Minute). Doch auch dieser konnte der Heimelf nicht mehr Sicherheit geben.

Stattdessen drehte der FC St.Pauli die Partie in der zweiten Hälfte mit Deniz Takyis Tor (61.) und Matthias Lehmanns Treffer (77.) zum 2:1. Doch auch die Stanislawski-Elf zeigte sich nicht von ihrer besten Seite und musste schließlich noch den Ausgleich hinnehmen. Allein das Kopfballtor von Reservist Jan Polak kurz vor dem Schlusspfiff bewahrte die Wölfe vor einer bitteren Niederlage im Abstiegskampf. Das Unentschieden hilft weder ihnen, noch den St. Paulianern groß weiter. Wolfsburg bleibt auf dem Relegationsplatz, St. Pauli bleibt punktgleich einen Platz dahinter.

Und Magath, der als großer Retter dort wieder anknüpfen sollte, wo er mit dem Gewinn der Meisterschaft in Wolfsburg aufgehört hatte, wartet vergebens auf seinen ersten Sieg an der alten Schaffensstätte. Mit dem glücklichen Remis kann der Coach leben: „Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden, mit dem Spiel aber selbstverständlich nicht. Wir haben wieder mal nicht das gezeigt, was man im Abstiegskampf braucht.“ Besonders monierte er den Egoismus und den fehlenden Mannschaftsgeist in der Truppe: „Wir haben zu viele Spieler, die selbst gute Leistungen abliefern wollen, ohne auf die Mitspieler zu achten. So laufen wir Gefahr, am Ende bestenfalls den Relegationsplatz zu erreichen“, schimpfte der Coach. Die Auswechslung von Diego in der 72. Minute deutet darauf hin, dass Magath damit unseren Torjäger gemeint hat.

Am kommenden Sonntag könnte unser neuer Coach endlich seinen ersten Sieg geschenkt bekommen. Wenn der 1. FC Köln in Wolfsburg gastiert, haben die Wölfe aktuellen Sportwetten zufolge gute Chancen, Punkte zu machen.