Enttäuschung nach Nullnummer gegen Werder Bremen

6. Dezember 2010 at 22:44

Eine Nullnummer mit zwei verschossenen Elfmetern: Der VfL Wolfsburg und Werder Bremen trennten sich am 15. Spieltag in der Wolfsburger Arena 0:0 und bleiben beide im tiefen Mittelmaß der Fußball-Bundesliga stecken. Chancen ließen beide Teams ungenutzt. Für Aufruhr sorgte nach der unbeeindruckenden Partie nur einer: ein schmollender Dzeko.

Seit fünf Bundesliga-Spielen schon warten die Wölfe vergebens auf einen Sieg. Das selbst formulierte Ziel von 25 Punkten bis zur Winterpause ist damit selbst bei Siegen in Kaiserslautern und im letzten Heimspiel des Jahres gegen 1899 Hoffenheim nicht mehr erreichbar. Auch Werder Bremen startete am Samstag mit nur einem Dreier aus den letzten sieben Partien nicht unter idealen Voraussetzungen.

Vor 30.000 Zuschauern in der ausverkauften VW-Arena traf unser Spielmacher Diego erstmals auf seinen alten Klub und war zu Beginn des Spiels der auffälligste Spieler. Seine Aktionen verliefen allerdings ins Leere. Doch außer dem der selbst von den Bremer Fans mit Applaus begrüßten Regisseur war der Wolfsburger Sturm mit Mario Mandzukic für den angeschlagenen Grafite harmlos und konnte sich gegen die Bremer Abwehr kaum durchsetzen. Zu viele Fehlpässe im Mittelfeld verhinderten gute Aktionen. Das reichte auch dem Publikum schließlich, das einen Fehlpass von Kapitän Edin Dzeko mit Pfiffen beantwortete.

Aber auch die Bremer Offensive war ohne den weiterhin verletzten Torjäger Claudio Pizarro und den gesperrten Hugo Almeida nicht gefährlich. Einzig Marko Arnautovic war positiv hervorzuheben, konnte sich aber nur selten durchsetzen. Die beste Bremer Möglichkeit vergab Kapitän Torsten Frings in der 74. Minute, als unser Torhüter den schwach geschossenen Foulelfmeter an die Latte lenkte. Doch die Freude währt nur kurz, denn nur zwei Minuten später setzte Edin Dzeko, der insgesamt schwach spielte, einen Foulelfmeter über das Werder-Tor.

Unser Bosnier war dann auch der einzige Grund für Aufregung nach dieser überaus unspektakulären Partie. Denn als er ausgewechselt wurde, verweigerte er zunächst unserem Coach den Handschlag, würdigte unseren Manager keines Blickes und lieferte sich dann ein Wortduell mit Hoeneß. „Er war wohl sehr enttäuscht. Da reden wir später drüber“, kündigte McClaren an. Es wird spekuliert, ob es sich dabei um eine Reaktion auf das von den Wölfen dementierte Angebot für einen Wechsel zu Real Madrid schon im Winter handelte. Manche gehen sogar so weit und spekulieren, ob Dzeko seinen Rauswurf provozieren will, um so doch bereits in der Winterpause zu den Königlichen zu wechseln. Die hatten kürzlich erklärt, dass die bereit wären, 25 Millionen Euro Ablöse für einen Wintertransfer zu bezahlen.

Doch so einfach lassen wir unseren Torjäger nicht gehen und ein wenig Frust nach einem unglücklich verlaufenen Spiel muss man auch nicht überbewerten. Eine Geldstrafe soll unser Bosnier für sein respektloses Verhalten jedenfalls nicht bekommen. Dieter Hoeneß zeigte Verständnis für das Fehlverhalten des Stürmers: „Dass er nach so einer Leistung mit sich selbst unzufrieden war, kann man gut verstehen.“ Unzufrieden war auch unser Coach: „Wir sind unglaublich enttäuscht. Die erste Halbzeit war gut. Wir haben das Spiel kontrolliert und guten Fußball gezeigt.” Für McClaren gibt es daher nur ein Ziel: „Wir müssen jetzt versuchen, die beiden letzten Spiele bis zur Winterpause zu gewinnen.“