Spielbericht: Wolfsburg – Hoffenheim

3. Mai 2009 at 15:29

Dank Edin Dzeko hat der VfL Wolfsburg die Unruhe um den vermeintlichen Abschied von Trainer Felix Magath weggesteckt und die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga mit einem klaren 4:0 (0:0)-Heimsieg über 1899 Hoffenheim verteidigt.

Der bosnische Nationalstürmer erzielte vor 30 000 Zuschauern in der ausverkauften Volkswagen Arena drei Tore (65./74./78. Minute) für die Niedersachsen, die im 15. Heimspiel der Saison ihren 14. vollen Erfolg feierten. Diesen vollendete Grafite (89.) mit einem verwandelten Foulelfmeter. Die Hoffenheimer, die Verteidiger Andreas Beck mit einer Gelb-Roten Karte verloren (88.), hingegen rutschten nach der zwölften sieglosen Partie in Serie in der Tabelle weiter ab.

Bei strahlendem Sommersonnenschein bot der mit einem Pfeifkonzert begrüßte Magath, der vor einem Wechsel zum Bundesliga-Rivalen Schalke 04 stehen soll, zum sechsten Mal in Folge die gleiche Startelf auf. Und die ging gleich daran, die Super-Heimserie auszubauen. Gäste- Torhüter Timo Hildebrand musste schon früh (8.) Kopf und Kragen riskieren, um gegen Dzeko einen frühen Rückstand zu verhindern.

Auch in der Folge war der frühere deutsche Nationalkeeper der Turm in der Hoffenheimer Abwehr gegen engagierte «Wölfe», denen es im Abschluss mitunter an Präzision mangelte. Von Ausnahmen abgesehen. In der 37. Minute nahm Christian Gentner Maß und zwang Hildebrand zu einer weiteren Glanzparade wie auch drei Minuten später, als er einen Schuss von Zvjezdan Misimovic aus dem unteren Eck holte. Und als der frühere Stuttgarter schon geschlagen war, war der Pfosten nach einem Schuss von Grafite dem VfL-Führungstor im Wege.

Möglichkeiten dieses Ausmaßes hatten die erneut ersatzgeschwächten Hoffenheimer zwar nicht, aber die beiden einzigen vor der Pause hatten es durchaus in sich. Demba Ba zwang VfL-Torhüter Diego Benaglio mit einem Kopfball zunächst zu einer Glanztat (24.) und hätte völlig freistehend eine Viertelstunde später 1899 auch in Führung schießen können. Der Senegalese traf aber in Mittelstürmer- Position das Tor nicht.

So blieb der prächtigen Kulisse in der Partie zweier offensivstarker Vertretungen die Hoffnung auf Tore in der zweiten Halbzeit. Die erfüllte sich jedoch erst mit Verzögerung, nachdem der zuvor eher blasse Dzeko seine Torjäger-Qualitäten unter Beweis stellte und den starken Hildebrand mit einem präzisen Flachschuss ins linke untere Eck zur verdienten VfL-Führung überwand. Neun Minuten später legte der Bosnier nach und erzwang damit die Vorentscheidung. Das dritte Dzeko-Tor in nur 13 Minuten – sein 19. insgesamt – machte schon alles klar. Grafite packte dann noch per Elmeter einen Treffer zum 4:0 – Endstand drauf.

Quelle: www.weltfussball.de

Stimmen zum Spiel:

Felix Magath: Der Beginn war etwas unruhig. Dank Diego Benaglio sind wir nicht in Rückstand geraten. Wir hätten bereits in der ersten Hälfte führen können, mit dem 1:0 nach gut einer Stunde für uns war das Spiel dann aber fast entschieden, denn Hoffenheim hat dann doch ein wenig nachgelassen. Dass wir dann sogar noch etwas für das Torverhältnis tun konnten, freut uns natürlich.

Ralf Rangnick: Glückwunsch an Felix Magath und sein Team. Der Sieg ist zwar insgesamt etwas zu hoch ausgefallen, denn auch wir hatten vor dem 1:0 zwei, drei sehr gute Möglichkeiten. Nach dem Gegentor war es natürlich schwer für meine Elf. Am Ende haben wir dann fast ein Stück weit aufgegeben und dann geht so ein Spiel auch mal mit 0:4 verloren.

Das Spiel im Stenogramm:

Wolfsburg: Benaglio (90. Lenz) – Pekarík (34. Dejagah), Barzagli, Simunek, Schäfer – Josué (82. Zaccardo) – Riether, Gentner – Misimovic – Dzeko, Grafite

Hoffenheim: Hildebrand – Beck, Vorsah, Compper (79. Fabricio), Janker – Luiz Gustavo – Weis (72. Wellington), Salihovic – Obasi (90. Groß), Sanogo, Ba

Tore: 1:0 Dzeko (66.), 2:0 Dzeko (74.), 3:0 Dzeko (78.), 4:0 Grafite (89./FE)

Gelbe Karten: Simunek, Barzagli, Gentner / Beck, Janker, Ba, Wellington

Gelb-Rote Karte: Beck

Schiedsrichter: Peter Gagelmann

Zuschauer: 30.000 (ausverkauft)

Wolfsburg – Hoffenheim: Vorbericht

30. April 2009 at 14:49

Diesen Samstag kommt es im Rahmen des 30. Spieltages zur Begegnung zwischen dem Tabellenführer VfL Wolfsburg und der TSG Hoffenheim. Nach der 0:2 Niederlage in der vergangenen Woche in Cottbus ist die Tabellenspitze dichter zusammengerückt und die Wölfe stehen unter Zugzwang, wenn sie ihren 2-Punkte-Vorsprung halten bzw. ausbauen wollen. Der Gast aus dem beschaulichen Ort Hoffenheim hingegen ist nach einer bisher verkorksten Rückrunde mit elf Spielen ohne Sieg vom 1. Platz in das Tabellenmittelfeld abgerutscht und muss mittlerweile mit neun Punkten Rückstand auf dem 8. Rang auf das internationale Geschäft blicken.

Vergleicht man beide Teams fallen einem sofort einige Parallelen auf. Neben Cottbus sind Hoffenheim (3200 Einwohner) und Wolfsburg (120.000) die beiden kleinsten Bundesliga-Städte, beide haben einen finanzstarken Sponsor im Rücken und beide machten dieses Jahr als Sensations-Mannschaften und besonders durch starke Offensiv-Leistungen Schlagzeilen. Das bisher einzige Duell im Profi-Fußball endete in der Hinserie mit einer 2:3 Auswärtspleite für den VfL Wolfsburg.

Formcheck:

Die Auswärtsniederlage in Cottbus verpasste der ansonsten makellosen Rückrunde einen kleinen Knick, jedoch steht man immer noch an der Spitze der Bundesliga. Fast ebenso makellos ist die Heimbilanz der Wölfe, die letzten 12 Bundesliga-Heimspiele wurden gewonnen und auf eigenem Rasen ist man noch ungeschlagen. Personalnot hat Felix Magath derzeit nicht, jeder Spieler seines 30-Mann starken Kaders steht ihm zur Verfügung, Gelbsperren drohen den Brasilianern Josué & Grafite.
Die Gäste aus Hoffenheim hingegen suchen seit Rückrundenstart nach ihrer Form und haben in letzter Zeit hauptsächlich durch Disziplinlosigkeiten auf sich aufmerksam gemacht. So fehlen Carlos Eduardo und Torwart Haas rotgesperrt. Aus den letzten sieben Auswärtsspielen wurde kein Sieg errungen und jüngst zuhause unglücklich gegen Hertha BSC Berlin verloren. Bei den Hoffenheimern fehlen außerdem verletzungsbedingt Jaissle, Ibersberger, Kapitän Teber und Top-Torjäger Ibisevic. Compper und Nilsson steigen heute wieder ins Mannschaftstraining ein.

Vorraussichtliche Aufstellung:

Wolfsburg: Benaglio – Pekarik, Simunek, Barzagli, Schäfer – Josué – Riether, Gentner – Misimovic – Dzeko, Grafite

Hoffenheim: Hildebrand – Beck, P.Nilsson, Compper, Janker – Vorsah, Luiz Gustavo, Salihovic – Obasi, Sanogo, Ba

Die „Wölfe“ müssen sich am Samstag auf eine Mannschaft einstellen, die von der Form der Hinrunde zwar noch einiges entfernt ist, jedoch relativ befreit aufspielen kann. Das macht sie momentan unberechenbar. Denn Qualität und Spielstärke ist zweifellos vorhanden. Freuen können sich also die Zuschauer. Da sowohl der VfL als auch Hoffenheim offensiv ausgerichtet sind, müsste es eigentlich ein sehr interessantes Spiel werden.

Das Restprogramm des VFL Wolfsburg

27. April 2009 at 18:58

Trotz der Niederlage am Wochenende bei dem Abstiegskandidaten aus Cottbus bleibt der VfL Wolfsburg mit 2 Punkten Vorsprung vor der Berliner Hertha Tabellenführer in der Fußball Bundesliga. Doch wie sieht das Restprogramm aus? Hat der VFL weiterhin gute Chancen auf die Meisterschaft, oder muss er sich mit dem UEFA-Cup in der kommenden Saison begnügen?

Am ersten Maiwochenende kommt der Herbstmeister aus Hoffenheim in die ausverkaufte VOLKSWAGEN ARENA (02. Mai). Gegen das Team von Ralf Rangnick unterlagen die „Wölfe“ in der Hinrunde unglücklich mit 2:3. Der Überraschungsaufsteiger, der beim ersten Duell mit dem VfL im November 2008 noch Tabellenzweiter war, ist im Jahr 2009 allerdings stark eingebrochen, nur wenige Punkte wurden geholt, selbst das Erreichen des UEFA-Cups rückt in immer weitere Ferne. Trotzdem sollte man die spielstarken Hoffenheimer nicht unterschätzen, die in der Rückrunde schon oftmals Pech hatten.

Zum Auftakt der englischen Woche tritt der VFL Wolfsburg in Stuttgart an (09. Mai) – eine schwierige Partie mit vielleicht vorentscheidendem Charakter in der Deutschen Meisterschaft. Mit einem Sieg würde ein direkter Kandidat auf Abstand gehaten, sind die beiden Mannschaften doch die beste und zweitbeste der Rückrunde.

Nur drei Tage später empfängt der VfL an einem Dienstagabend Borussia Dortmund (12. Mai, 20.00 Uhr). Im Hinspiel gab es gegen das Team von Jürgen Klopp ein torloses Remis, das einzige des VfL in dieser Spielzeit. Ebenfalls kein leichtes Spiel, scheint sich der BVB in den letzten Partien gefangen zu haben.

Einen Spieltag vor dem Ende der Saison geht es zu den heimstarken Hannoveranern (16. Mai). Alle Tickets für den Wolfsburger Block sind bereits vergriffen. Zuletzt schlug Hannover unter anderem die Bayern, den HSV und Hertha BSC. Das Hinspiel in Wolfsburg gewannen die „Wölfe“ knapp und glücklich mit 2:1.

Zur großen Meisterfeier könnte es dann am letzten Spieltag kommen: Die „Wölfe“ empfangen Werder Bremen in der bereits seit langer Zeit ausverkauften VOLKSWAGEN ARENA.