Spielbericht: Wolfsburg – Dortmund
Der VfL Wolfsburg ist nur noch 180 Minuten vom Gewinn seiner ersten deutschen Fußball-Meisterschaft entfernt. Die «Wölfe» beendeten durch ein 3:0 (1:0) im Bundesliga-Spitzenspiel die Siegesserie von Borussia Dortmund.
Damit verteidigten die Wolfsburger mit dem 15. Sieg im 16. Heimspiel dank des besseren Torverhältnisses die Tabellenspitze. Torjäger Edin Dzeko brachte die Hausherren nach einer Viertelstunde vor 30 000 Zuschauern in der Volkswagen-Arena in Führung und traf in der 85. Minute erneut. Zwei Minuten nach der Pause war mit Grafite der zweite VfL-Torjäger erfolgreich gewesen.
«Entscheidend war, dass wir nach vorne agiert haben und da haben wir Qualität», sagte Wolfsburgs Trainer Felix Magath. «Wir sind ausgekontert worden von einer bärenstarken Mannschaft. Wir haben nicht viel falsch gemacht», sagte Dortmunds Trainer Jürgen Klopp. Drei Tage nach der Pleite in Stuttgart spielte das Team des scheidenden Magath wieder meisterlich auf. Mit Siegen bei Hannover 96 und am letzten Spieltag zu Hause gegen Werder Bremen könnte das Fußball-Märchen für die Niedersachsen wirklich wahr werden.
Spätestens als Dortmunds Kevin-Prince Boateng 15 Minuten vor dem Schlusspfiff nach einem groben Tritt ins Gesicht von Makoto Hasebe völlig zu recht vom Platz gestellt wurde, war die Partie entschieden. Mit der ersten echten Chance waren die Wolfsburger ihrem Ruf als «Meister der Effizienz» gerecht geworden. VfL-Kapitän Josuè und Grafite spielten Doppelpass, der Ball kam auf Dzeko, der ganz allein vor Roman Weidenfeller auftauchte und dem BVB-Keeper keine Chance ließ. Nach 455 Minuten ohne Gegentor musste Weidenfeller den Ball wieder aus dem Netz fischen.
Nach dem Wechsel ging es dann ganz schnell. Patrick Owomoyela patzte beim Abspiel, Dzeko erkämpfte sich das Leder und spielte auf Grafite. Der Brasilianer überwand Weidenfeller und bejubelte seinen 24. Saisontreffer. Sein Sturmpartner Dzeko hat in dieser Spielzeit 22 Tore erzielt, l7 davon in der Rückrunde.
Die Dortmunder, die nach ihrer Siegesserie noch um einen Platz im internationalen Fußball-Geschäft kämpfen, hatten beim Tabellenführer forsch begonnen. Trainer Jürgen Klopp hatte zum siebten Mal hintereinander die gleiche Elf aufgeboten. Nach sieben Siegen in Folge strotzte der BVB, bei dem Dede sein 300. Bundesligaspiel bestritt, vor Selbstvertrauern, doch er konnte aus der offensichtlichen Verunsicherung der Wolfsburger nach der 1:4- Niederlage in Stuttgart kein Kapital schlagen.
Wolfsburgs Trainer Magath, der zum FC Schalke wechselt, hatte sein Team auf zwei Positionen verändert. Alexander Madlung und Hasebe standen für Jan Simunek und Peter Pekarik in der Startelf. Nach dem verpufften Angriffsschwung der Dortmunder und dem eigenen Führungstor spielten die Wolfsburger zielstrebiger auf, hatten auch nach dem 2:0 noch einige Möglichkeiten. Die Hausherren kontrollierten die Begegnung, Grafite spielte auf Dzeko – es war ein Treffer für das Torverhältnis.
Das Spiel im Stenogramm:
VfL Wolfsburg: Benaglio – Riether, Barzagli, Madlung, Schäfer – Josué – Gentner, Hasebe (80. Pekarik) – Misimovic (74. Schindzielorz) – Dzeko, Grafite
Borussia Dortmund: Weidenfeller – Owomoyela, Felipe Santana, Subotic, Dede – Blaszczykowski (77. Kringe), Hajnal (66. Boateng), Kehl, Sahin – Frei, Valdez (67. Zidan)
Tore: 1:0 Dzeko (15.), 2:0 Grafite (47.), 3:0 Dzeko (85.)
Gelbe Karten: Dzeko, Josué / Subotic, Zidan
Rote Karte: Boateng (75.)
Schiedsrichter: Lutz Wagner
Zuschauer: 30.000 (ausverkauft)
Quelle: weltfußball.de