Ungewohntes Problem

26. Oktober 2009 at 15:48

Wir haben ein ungewohntes Problem. Nachdem unsere Abwehr nun wieder erstarkt ist, streiken auf einmal unsere Stürmer.

Grafite ist seit Wochen außer Form, seine Auftritte können teilweise schon als Arbeitsverweigerung bezeichnet werden. In den letzten Wochen spielte er so schlecht wie nie zuvor. Zu allem Überfluss holte sich unser „Spieler des Jahres“ (mittlerweile fragt man sich, wieso überhaupt) zuletzt beim 0:0 in der Champions League gegen Besiktas Istanbul eine rote Karte. Trainer Armin Veh hatte ihn für eine Woche in seine brasilianische Heimat geschickt, „damit er den Kopf frei bekommt“. Es bleibt abzuwarten, ob Grafite so seine Nerven beruhigen und wieder befreit aufspielen kann.

Wollen wir es hoffen. Denn auch Obafemi Martins, der gestern bereits in der 54. Minute ausgewechselt wurde, enttäuschte auf ganzer Linie. Man hätte ihm auch zurufen können: „Graffa, nimm die Maske ab!“

Bleibt eigentlich nur noch Dzeko. Der Bosnier ist der Einzige, der akzeptable Leistungen erbringt, auch wenn er noch nicht vollständig an die Meistersaison anknüpfen konnte. Wer also soll neben ihm stürmen? Keiner? Eher nicht. Diese Taktik ging zuletzt überhaupt nicht auf. Grafite? Veh versicherte bereits, dass er definitiv nicht spielen wird. Bleibt noch Martins.  Eventuell aber auch Esswein. Vielleicht sollte Veh ihm eine Chance geben. Zumindest scheint er an die Startelf heran zu rücken. Gestern bekam er immerhin zehn Minuten Einsatzzeit. Schlechter und unmotivierter als Graffa und Martins dürfte er eigentlich nicht sein. Ich erinnere an die Vorbereitung, als er die interne Torschützenliste mit Abstand anführte.

Wir mögen seit fünf Spielen ungeschlagen sein. Dennoch sind die Auftritte unserer Wölfe keineswegs überzeugend. Die Art und Weise, wie wir spielen, ist noch sehr verbesserungswürdig. Vorne klappt nur sehr wenig. Dieses „Phänomen“, wie man fast schon sagen muss, lies sich bei der Hertha erneut gut erkennen. Die Angriffe werden ohne Druck und Schnelligkeit ausgeführt. Höchste Zeit, dass sich da etwas ändert. Denn so kommen wir ganz bestimmt nicht erneut in die Königsklasse.

Trösten können wir uns mit unserer erstarkten Abwehr. Seitdem Costa neben Madlung gerückt ist, brennt erheblich weniger an. Für Barzagli ist das natürlich bitter. Aber wer vermisst ihn? Keiner. In Spiel des VFL muss also „nur“ das Dreieck wieder magisch werden.