Letzte Chance genutzt

4. April 2010 at 17:22

Die Wölfe haben ihre vielleicht letzte Chance auf das Erreichen eines Europa-Liga Platzes genutzt. Verliert der HSV jetzt, hat der VfL so gute Aussichten wie schon lange nicht mehr. Derzeit beträgt der Abstand auf einen für das internationale Geschäft qualifizierenden Platz nur noch einen Zähler, vorausgesetzt, dass Werder dort oben landet.

Bei strahlend hellem Sonnenschein begann die Partie verhalten. Nach einer kurzen Phase des Abtastens versuchten die Gäste das Spiel zu übernehmen. Aufgrund einer etwas engagierteren Leistung ergaben sich die ersten Chancen. Die Erste erarbeiteten sie sich in der 12. Minute, Benaglio entschärfte jedoch gewohnt sicher. Massig Glück hatte der VfL in der 16. Minute. Unsortiert wie so häufig in letzter Zeit lag es nur am Unvermögen der Gäste, dass die sehr gute Kopfballmöglichkeit das Tor verfehlte. Danach schienen die Wölfe allmählich aufzuwachen. Hasebe nahm eine herrliche Flanke Volley, traf jedoch nur das Außennetz. Weiter ging es für den VfL zunächst erneut mit riesigem Glück. So vergab Hoffenheim Mitte der ersten Halbzeit freistehend eine weitere gute Torchance.

Unser Weltklassemann Dzeko stellte den Spielverlauf dann auf den Kopf. Bei der mustergültigen Flanke durch Genter hatte Edin keine große Mühe das Ding einzuschieben. Einfach fantastisch dieser junge Bursche, er ist ohne jede Einschränkung ein kompletter Stürmer. An seinen Verbleib kann ich deswegen leider kaum noch glauben. Ohne ihn würde es in der nächsten Saison ganz schwer werden. Der weitere Spielverlauf war nicht durch zunehmende Sicherheit, wie man es nach dem eigenen Treffer hätte erwarten können, gekennzeichent. Im Gegenteil: Hoffenheim hatte weiterhin mehr vom Spiel, war näher am Ausgleich als wir am zweiten Tor. In die Halbzeit ging es mit einer glücklichen Führung, zumal sich in der 42. Minute erneut eine gute Ausgleichschance ergeben hatte. Zwischenfazit. Nicht überzeugend und äußerst schmeichelhaft führte der VfL.

Die zweite Halbzeit begann erfreulich, nach einem klasse Freistoß von Misimovic köpfte der zuletzt oft enttäuschende Barzagli zum 2:0 ein – wie schon die Halbzeitführung sehr schmeichelhaft. Am Spiel änderte sich jedoch weiterhin kaum etwas. Ein Abseitstor von Graffa gabs zu vermelden, mehr allerdings zunächst nicht. Das Spiel verflachte ein wenig, da der VfL nun sicherer stand und sich auf gelegentliche Konter beschränkte. Diese nicht besonders ansehnliche Spielweise ging aber auf. So wurde erst Misimovic von Dzeko schön in Szene gesetzt, dann er selber durch Graffa. Dieser Doppelschlag Mitte der zweiten Halbzeit brach den Hoffenheimer Widerstand. Der Sieg wurde ungefährdet über die Zeit gebracht.

Wir sind wieder dick im Geschäft. Bei dem Ergebnis möchte ich mich eigentlich nicht beschweren. Allerdings war das heute wieder einmal kein gutes Spiel von uns, man hat nicht immer solch ein Glück und gewinnt so eindeutig. Mir sagte man einmal, das Glück sei mit dem Tüchtigen, dem ist wohl aber doch nicht so. Sei´s drum. Jetzt heißt es Daumen drücken für unseren Rivalen aus Hannover.