Wölfe ohne Gegenwehr

7. März 2011 at 18:31

Enttäuschung bei Dieter Hoeneß: Statt den Abstiegskampf aufzunehmen und sich dem drohenden Absturz in die Zweitklassigkeit entgegenzusetzen, ließen die harmlosen Wölfe den Leverkusenern am Wochenende leichtes Spiel. Die siegten 3:0 Bayer Leverkusen und rückten am Samstagabend wieder auf Platz zwei der Bundesliga-Tabelle vorgerückt.

„In den letzten zwei Wochen hatte ich das Gefühl, die Mannschaft hat begriffen, um was es geht. Heute hatte ich nicht den Eindruck“, ärgerte sich unser Manager nach der Niederlage in der BayArena. „Über 90 Minuten müssen wir uns fast nichts vorwerfen, aber in den entscheidenden Momenten haben wir fast überheblich gespielt. Das können wir uns überhaupt nicht leisten, das ärgert mich.“

Tatsächlich war die Heynckes-Elf im heimischen Stadion kaum auf Gegenwehr gestoßen. „Wir können es uns nicht leisten, im Abstiegskampf Spiele so herzuschenken“, schimpfte Hoeneß. Der war mit dem Einsatz seiner Jungs nicht zufrieden. „Dieses Spiel musst du nicht verlieren. Das Ergebnis spiegelt das Spiel nicht wieder, wir waren zu leichtfertig.“

Mühelos konnten Sven Bender (21. Minute), Renato Augusto (29.) und Stefan Kießling (45.) gegen die gewohnt auswärtsschwachen Wölfe ihre Treffer machen. Die Wolfsburger Defensive hatte keine Chance. „Es hat an allen Ecken gefehlt», sagte Arne Friedrich sichtlich niedergeschlagen. «Das war eine katastrophale Leistung.“ Auf dem Spiel steht hierbei auch der Verbleib in der 1. Bundesliga.

Während Bayer sich nun über den zweiten Platz freuen darf, schweben die Wölfe mit nur einem Punkt Abstand auf den Relegationsplatz in akuter Abstiegsgefahr. Trotz des Damoklesschwerts, das über den Köpfen unserer Jungs hängt, blieb echter Kampfesgeist zu vermissen. Das sah auch Marcel Schäfer so: „Man hat nicht gemerkt, dass wir kämpfen bis zum Umfallen.“

Nachdem es zuletzt unter Littbarski in Freiburg und gegen Mönchengladbach wieder etwas bergauf gegangen war, fehlte es an diesem Spieltag an Chancen, und die wenigen, die es gab, wurden nicht verwertet. „Wir haben den Anfängerfehler gemacht, Fußball spielen zu wollen und nicht den Kampf gegen den Abstieg anzunehmen“, sagte „Litti“. „Durch einfache und taktische Fehler haben wir einen Rückschritt gemacht.“

Nun läuft unseren Jungs im Abstiegskampf langsam die Zeit davon. Lediglich neun Spieltage verbleiben noch, um die Saison zu retten, und den Verbleib in der 1. Bundesliga zu sichern. Die nächste Gelegenheit dazu bekommen sie am kommenden Samstag, wenn der 1. FC Nürnberg in der Volkswagen Arena gastiert. Dass die Chancen, hier wieder Punkte zu machen, ganz gut stehen, zeigt ein Blick auf die aktuellen online Sportwetten: Dort ist der VfL klarer Favorit für den Heimsieg. Entsprechend ist die Stimmung trotz miserabler Tabellenplatzierung positiv: „Wir werden zurecht kritisiert“, sagte Marcel Schäfer, „aber gegen Nürnberg werden wir das Heimspiel gewinnen und dann weiter machen.“