Diego-Theater geht in die nächste Runde

25. Juni 2011 at 16:32

Am heutigen Freitag wird Diego wieder zum Training in Wolfsburg erwartet. Obwohl er mit seinem Boykott zum Saisonende Verein und Fans vor den Kopf gestoßen hat, und eine Zukunft bei den Wölfen eher unwahrscheinlich scheint, pocht unser brasilianischer Spielmacher auf seinen Vertrag.

Die Fußball-Welt blickt am heutigen Freitag gespannt nach Wolfburg und harrt dem, was der Eskalation durch Diegos Flucht aus dem Mannschaftshotel vor dem letzten, entscheidenden Spiel gegen Hoffenheim im Mai folgt. Viel wurde in den vergangenen Wochen spekuliert über die Zukunft des Mittelfeld-Regisseurs, zeitweise hieß es, er werde in Zukunft nur noch mit den viertklassigen Amateuren trainieren, dann hieß es er wechsle nach China. Fakt ist, dass eine Zukunft des noch bis 2014 an die Wölfe gebundenen Brasilianers in der 1. Bundesliga unter Felix Magath mehr als unwahrscheinlich ist.

Keine Zweifel hatte man allerdings im Vorfeld daran, dass der Spieler pünktlich aus dem Heimaturlaub zurückkehren und am Trainingsauftakt in Wolfsburg teilnehmen würde, für den Magath kurzerhand ein Testspiel gegen den Bezirksligisten TuS Neudorf-Platendorf angesetzt hatte. Ob der 26-Jährige dafür aber überhaupt aufgestellt wird, gilt als fraglich. Denn auch innerhalb der Mannschaft schrumpft der Rückhalt für den Arbeitsverweigerer.

„Ich weiß nicht, was Magath tut. So eine Situation habe ich auch noch nie erlebt“, blickt auch Teamkollege Sascha Riether dem Aufeinandertreffen zwischen unserem aufbrausenden Coach und Diego mit Spannung entgegen. Ein Sprecher des VfL hatte ein klärendes Gespräch angekündigt, ob das aber bereits zum Vorbereitungsauftakt oder erst im Trainingslager in Oeversee südlich von Flensburg, das die Wölfe am Sonntag beziehen, stattfindet, ist unbekannt.

Auch Diego signalisierte in Interviews unterdessen sein Interesse am Dialog mit Magath und daran, eine Lösung für die verfahrene Situation zu finden. Nachrichten, er habe für sein vereinsschädigendes Verhalten eine Rekordstrafe von 500.000 Euro berappen müssen, wollte die launische Mittelfeld-Diva hingegen nicht bestätigen. Unabhängig von Gerüchten über seine Zukunft, betonte Diego: „Fakt ist, dass ich noch einen Vertrag habe. Das müssen alle respektieren.“ Ein Rausschmiss wäre aus finanzieller Sicht ohnehin keine ratsame Entscheidung, da der VfL auf eine vernünftige Ablösesumme für den 15-Millionen-Einkauf angewiesen ist. Einziges Problem: Bis jetzt hat sich noch kein solventer Interessent gefunden.

Ein Abschied Diegos wird sich außerdem auf die Kaderplanungen auswirken. Während Magath zu Protokoll gab, für die kommende Saison mit Diego geplant zu haben, gilt es in diesem Falle, einen entsprechenden Ersatz zu finden, um in den Sportwetten wieder um die Favoritenrolle mitspielen zu können. Als potenzieller Nachfolger gilt Mateusz Klich, der von MKS Cracovia kommt.